Dienstag, 21. Juli 2009

Auswahl des Untersuchungsraumes

. Dienstag, 21. Juli 2009
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Nach den theoretischen Überlegungen und Untersuchungen bezüglich der wesentlichen Komponenten und Möglichkeiten eines Leerstandsmonitoringsystems ist der nächste Schritt deren Entwicklung und Anwendung an einem praktischen Beispiel.
Um die Entscheidung für unseren Untersuchungsraum Ottterbach transparent zu machen werden die Grundlagen der Entscheidungen aufbereitet und dargestellt, warum die Verbandsgemeinde Otterbach für die Durchführung eines Leerstandsmonitoring und besonders geeignet ist. Anhand der Untersuchungsgemeinde soll die angestrebte Monitoring- und Prognosemethode entwickelt und zugleich auf ihre Funktionen überprüft werden. Es ergaben sich folglich projektbedingte und inhaltliche Anforderungen an den auszuwählenden Untersuchungsraum. Zunächst wurde daher ein Kriterienkatalog erstellt, um im Anschluss eine systematische Auswahl des Untersuchungsraums durchzuführen. Dabei fanden auch Kriterien, die sich aus der Tatsache ergeben, dass die Methode im Rahmen eines studentischen Projekts entwickelt wurde und dadurch sowohl zeitliche als auch finanzielle Grenzen gegeben waren, Berücksichtigung. Um die Auswahlkriterien übersichtlich und verständlich darzustellen und darüber hinaus deren Erforderlichkeit aufzuzeigen, werden diese im Folgenden detailliert dargestellt. Diese Kriterien dienten als „Schablone“ zur Abgrenzung der geeigneten Räume, die sich für eine sichergestellte und zielführende Anwendung und Entwicklung der Methoden eigneten.

Auswahlkriterien:

- Ländlicher Raum
- Entfernung des Untersuchungsraums
- Bedeutung der demografischen Entwicklung und Leerstandsproblematik
- Größe des Untersuchungsraums
- Datenverfügbarkeit und Kooperationsbereitschaft

Anmerkung: Eine genaue Definition und weitergehende Ausführungen sind im Endbericht des Projektes nachzulesen

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Freitag, 3. Juli 2009

Entstehung und Ursachen von Leerstand

. Freitag, 3. Juli 2009
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Bezüglich der Bestimmung von Ursachen für das Entstehen von Leerständen lässt sich, ähnlich wie bereits im Falle der Bestimmung des Begriffes Leerstand, kein allgemeingültiger, abschließender Katalog aufstellen. Vielmehr wird eine Annäherung an die Problematik erreicht mithilfe der Bestimmung eines Ursachenkomplexes, welcher die wichtigsten Ursachen zur Entstehung von Leerständen beinhaltet. Bevor allerdings auf diesen Ursachenkomplex näher eingegangen wird, sollen zunächst allgemeine Entwicklungstendenzen zur Entstehung von Leerstand aufgezeigt werden.

Wohnungs- und Wohngebäudeleerstände sind in der Bundesrepublik Deutschland seit Mitte der 1990er Jahre zu einem weit verbreiteten Problem geworden. Dies gilt nicht nur für Stadtregionen, sondern vor allem für Dörfer und Siedlungen in ländlichen Regionen, sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern. Problematisch im Umgang mit dieser Thematik ist vor allem das Fehlen von regional differenzierten Kenntnissen über das Gesamtausmaß und den Verbreitungsgrad von Leerständen sowie die allgemein nur mangelhaft vorhandenen Erfassungen des Gebäude- und Wohnungsbestandes. Bei der empirischen Untersuchung von Leerständen im ländlichen Raum sind diese Daten grundlegend und unbedingt notwendig. Die Datenknappheit ist somit von großem Nachteil und erschwert solche Arbeiten. Bei der Erörterung der, verglichen mit städtischen Regionen, überproportional auftretenden Leerstandszahlen in ländlichen Räumen, lässt sich keine Hauptursache für das Entstehen von Wohnungsleerständen definieren. Vielmehr ist ein Geflecht von Ursachen aus unterschiedlichen Bereichen erkennbar. „Indirekt wirkende, also mittelbare Leerstandsursachen, sind die wirtschaftliche und demografische Entwicklung, sowie die planerische Steuerung. Andere Faktoren, wie bestimmte Eigentumsverhältnisse, Merkmale der Eigentümer, Merkmale der Wohngebäude/der Wohnungen und Lagemerkmale/Standortfaktoren funktionieren und wirken unmittelbar.“ [Schmied, 2007]. Ein wesentlicher Faktor, der die Dauer und das Auftreten eines Leerstands beeinflusst, ist das Verhältnis zwischen Wohnungsangebot und Nachfrage.

Bei der Betrachtung einheitlicher Entwicklungstendenzen können einige Hauptgründe für das Entstehen von Leerständen im ländlichen Raum festgestellt werden, die in verschiedene Beeinflussungsfaktoren gegliedert werden können. In der, in dem Picasa Album dargestellten Grafik, werden grafisch die verschiedenen Leerstandsursachen bzw. Beeinflussungsfaktoren in Dörfern dargestellt.

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Dienstag, 30. Juni 2009

Vorgehensweise

. Dienstag, 30. Juni 2009
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Das Studienprojekt gliedert sich in drei Abschnitte. Der erste Abschnitt stellt vor allem die theoretische Grundlagenarbeit zur Projektthematik dar. In ihm soll im Allgemeinen die Problematik zur Leerstandsentwicklung und deren technische Erfassung geschildert werden, um eine Grundlage für die weitere Projektarbeit zu schaffen. Darüber hinaus werden die Hintergründe zur Auswahl der Kooperationsgemeinde umrissen. Diese dient als Bezugsraum für die inhaltliche Arbeit, die im zweiten und dritten Abschnitt des Berichtes dargestellt wird.

Auf der Basis der erarbeiteten Grundlagen werden im zweiten Abschnitt zunächst die Begriffe Monitoring und Leerstand der entwickelten Monitoring- und Prognosemethode entsprechend neu definiert. Die Entwicklung und technische Umsetzung dieser Methoden am Beispiel der Gemeinde Otterbach ist der Kernbestandteil des zweiten Abschnittes.

Im dritten Abschnitt erfolgt die kartographische Darstellung der erfassten und prognostizierten Leerstände in der Kooperationsgemeinde. Die Ergebnisse der anhand der Gemeinde Otterbach auf Durchführbarkeit, Gültigkeit und Finanzierungsaufwand untersuchten Monitoring- und Prognosemethode werden auch unter datenschutzrechtlichen Aspekten textlich und graphisch aufbereitet. Am Ende dieser Ergebnispräsentation steht die Ausarbeitung eines konkreten Monitoring-Leitfaden für ländliche Gemeinden.

Im folgenden Schaubild (siehe "Projektleitende Fragen" in dem Picasa Album dieses Blogs) sind die Kernfragen unseres Projektes nach Themengebieten und Vertiefungsebenen dargestellt. Diese Fragen sind zudem dem jeweiligen Abschnitt zugeordnet, in dem sie beantwortet werden. Mit Hilfe dieser vorab formulierten Fragestellungen wird ein ergebnisorientiertes Arbeiten innerhalb der Projektgruppe sichergestellt.

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Montag, 18. Mai 2009

Zielsetzung des Projektes

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Ziel des Studienprojektes ist die Entwicklung eines Monitoringsystems, anhand dessen die Wohnungsleerstände der Gemeinden im ländlichen Raum einheitlich erfasst, visualisiert und prognostiziert werden können.
Das Monitoringsystem soll dynamisch sein, um die regelmäßige Eingabe weiterer Leerstandsdaten zu ermöglichen und Entwicklungen durch die so entstehende Zeitreihe verfolgen zu können. Durch das Aufzeigen von Ausmaß und Konzentration der aktuellen und zukünftigen Leerstände innerhalb der Siedlungen soll den Kommunen ermöglicht werden, frühzeitig Strategien zum Umgang mit Leerstand zu erarbeiten. Auch Unsicherheiten, insbesondere bezüglich der negativen Imageeffekte des Leerstands, sollen durch den Transfer von Know-How in den Gemeinden abgebaut werden. Da die Erfassungs- und Prognosemethode auf möglichst alle Gemeinden des ländlichen Raumes übertragbar sein soll, ist es notwendig das System auf Daten aufzubauen, bei denen die Verfügbarkeit für Forschuntszwecke gewährleistet ist. Zudem sollen die verschiedenen Arten von Leerstand Berücksichtigung finden, um die Ursachen der Leerstandsproblematik für die jeweilige Gemeinde greifbar zu machen. Dazu werden die Ideen und Methoden bestehender Monitoring-Ansätze analysiert und auf Eignung für eine kontinuierliche Leerstandsbeobachtung im ländlichen Raum überprüft. Geeignete Methoden sollen anschließend im Rahmen des Projekts weiterentwickelt werden. Aufgrund der angespannten Finanzsituation vieler Kommunen spielen Zeitaufwand und Kosten des Monitorings ebenfalls eine Rolle bei der Methodenerarbeitung.
Um die Praxistauglichkeit des Systems zu testen, und dieses bei Bedarf auch weiterentwickeln zu können, wurde eine Untersuchungsgemeinde ausgewählt. Aufgrund der Nähe zum Studienort, der starken Betroffenheit und dem Interesse am Projekt bot sich die Gemeinde Otterbach in der Raumordnungsregion Westpfalz an. Die ausgewählte Gemeinde dient der Projektgruppe als Praxisbeispiel und soll die Anwendbarkeit der Methode belegen.

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Einleitung

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Die Bevölkerungszahlen entwickeln sich in Deutschland seit 1992 rückläufig [www.destatis.de, Stand: 17.01.2009]. Obwohl dieser Rückgang durch starke Zuwanderungszahlen gedämpft wird, besteht heute kein Zweifel mehr daran, dass sich diese Entwicklung fortsetzen und verschärfen wird. Infolgedessen nimmt die Zahl leerstehender Gebäude, trotz Zunahme des Wohnflächenbedarfs pro Person, stetig zu. Von 1994 bis 2003 stieg die Leerstandsquote in Gesamtdeutschland bereits von 2% auf 8% an [www.bbr.bund.de, Stand:17.01.2009]. Der Osten Deutschlands ist mit einem Wohnungsleerstand von 15% (im Jahr 2005, nach einer Erhebung im Rahmen des Programms Stadtumbau Ost) jedoch wesentlich stärker betroffen als der Westen [www.bbr.bund.de, Stand: 17.01.2009].

Doch auch im Westen schrumpfen Städte und Gemeinden. Insbesondere in den ländlichen, peripheren Räumen ist Leerstand ein viel diskutiertes Thema der kommunalen Politik. Neben dem demografischen Wandel bewirkt auch die veraltete Bausubstanz in den Ortskernen, dass ein Neubau im Außenbereich oftmals attraktiver als die Aufwertung der Innenbereiche ist. Während im Osten Deutschlands Rückbaumaßnahmen im Rahmen des Programms Stadtumbau Ost bereits breit gefördert werden, reagieren Verantwortliche im Westen häufig verunsichert. In vielen Kommunen steht die Frage im Raum, ob und wie stark sie überhaupt von dieser Entwicklung betroffen sind. Ein gewisses Maß an Leerstand ist schließlich in jedem Ort vorhanden und als Fluktuationsreserve notwendig. Struktureller Leerstand hingegen deutet oft auf Defizite im Immobilenangebot hin. Das Leerstandsproblem kann sich verschärfen, wenn keine entgegenwirkenden Maßnahmen ergriffen werden.

Evaluierende Untersuchungen zur Leerstandsthematik finden kaum statt. Dieses Phänomen steht in engem Zusammenhang mit der angespannten Finanzsituation vieler Kommungen, die die Optionen vorausschauenden Handelns stark einschränkt. Doch ohne eine gezielte Erhebung ist die Entwicklung geeigneter Handlungsansätze nicht möglich. Ein Werkzeug zur Erhebung der Leerstände, das sich auf alle Kommunen des ländlichen Raumes anwenden lässt, muss noch entwickelt werden.

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